Niemand wird als Leader geboren! Leader werden gemacht

Das Projekt „Leaderschule JdR“ fand vom 31. Oktober bis 4. November in Nowosibirsk statt. Um an dem Projekt teilnehmen zu können, mussten die Vertreter der Jugendklubs verschiedene Managementaufgaben lösen. Das Projekt brachte die 33 Teilnehmer aus Russland und Usbekistan zusammen. Alle Teilnehmer waren Leiter und Aktivisten von Jugendklubs und Organisationen der Russlanddeutschen im Alter von 18 bis 35 Jahren und verfügten über unterschiedliche Erfahrungen in der Leitung und Umsetzung von Jugendprojekten.

Am ersten Tag des Projekts beschäftigten sich die Teilnehmer eingehend mit der Struktur der gesellschaftlichen Organisationen der Russlanddeutschen und den Aktivitäten des Jugendrings der Russlanddeutschen. Sie informierten sich auch über die Aktivitäten des Deutsch-Russischen Hauses des Gebietes Nowosibirsk und besuchten dessen Museum. Danach begann die aktive Gruppenarbeit an der Gestaltung des Jahreskalenders für die Aktivitäten der Jugendklubs und Jugendorganisationen. Vor Beginn der Arbeit untersuchten die Teilnehmer gemeinsam mit Viktoria Grauer die Standards der Tätigkeiten von Jugendorganisationen: inhaltlich, organisatorisch und informativ, und diskutierten über Zeitpunkt, Ort und Inhalt von Veranstaltungen und tauschten nützliche Praktiken aus.

Am Ende des Tages fand die offizielle Projekteröffnung statt, bei der die jungen Leaders das Organisationsteam kennenlernten, interessante Fakten über Nowosibirsk erfuhren und Regeln entwickelten, an die sie sich während des Projekts halten werden, und natürlich die Hymne des JdR sangen.

Yulia Nitsewich (Tomsk): «Es war großartig, Erfahrungen mit initiativen Menschen aus verschiedenen Teilen des Landes auszutauschen und neue Dinge auszuprobieren. Fünf Tage lang arbeiteten wir in Teams und bereiteten eine Sammlung nützlicher Materialien vor – einen Leitfaden für einen effektiven Manager, der bald für alle verfügbar sein wird. Das Programm war gefüllt mit interessanten Vorträgen von Referenten, Experten für Motivation, Management, Partnerschaft und Projektgestaltung. Sie teilten mit uns nützliches Wissen und Wege zur Entwicklung des Jugendklubs, die ich gerne weitergebe. Vielen Dank an die Organisatoren für eine so interessante Veranstaltung, die zur Aktivität anregt!»

Der zweite Projekttag begann mit dem interaktiven Workshop „Auf den Spuren der Russlanddeutschen“, der den Teilnehmern die Möglichkeit gab, die Stadt, ihre Brücken, Gebäude und Elemente besser kennenzulernen und etwas über das Leben der berühmten Russlanddeutschen aus Nowosibirsk zu erfahren.

Anschließend besuchten alle einen Informationsblock mit der Referentin Maria Harvardt. Zusammen mit Maria analysierten die Teilnehmer, wie man Ziele setzen und erreichen kann. Besonderes Augenmerk wurde auf den Lebenszyklus eines Jugendklubs gelegt. Laut Maria ist es notwendig, auf solche Schlüsselfaktoren wie qualitative und quantitative Indikatoren für erfolgreiche Arbeit, Projekte und das Image des JK zu achten“.

Danach wurden gemeinsam mit Aljona Pfetzer die Motivation des Teams und die Rolle des Leiters erörtert, woraufhin die Teilnehmer einen Leitfaden für die effektive Leitung von Jugendklubs erstellten.

Das Hauptereignis des Abends war die Show „ Zu Besuch bei Metzler“. Die Gäste der Veranstaltung waren:

Konstantin Matis, Präsident der Föderalen Nationalen Kulturautonomie der Russlanddeutschen, Mitglied des JdR-Expertenrats;
Elisaweta Graf, Vorsitzende des Internationalen Verbands der Deutschen Kultur;
Alexander Kiel, Direktor des Deutsch-Russischen Hauses des Gebietes Nowosibirsk;
Rena Tsaturyan, Beraterin der Abteilung für Kultur- und Freizeitaktivitäten und Volkskunst des Kulturministeriums des Gebietes Nowosibirsk;
Irina Minh, sowjetische Basketballspielerin, Olympiasiegerin, Gewinnerin des Wettbewerbs „Die besten Namen der Deutschen in Russland – 2018“ im Bereich Sport;
Sergej Eckler, Generaldirektor des regionalen Fernseh- und Rundfunknetzes von Nowosibirsk, Gewinner des Wettbewerbs „Die besten Namen der Deutschen in Russland – 2024“ in der Kategorie „Effektiver Manager“.

„Die Jugend ist unsere Zukunft! Wir sind uns bewusst, dass wir immer junge Leute brauchen, die uns, unsere Kollegen, ersetzen. Aber die jungen Leute müssen lernen, damit sie in der Lage sind, sofort in diese Arbeit einzusteigen und sie fortzusetzen. Ihr macht alles richtig, ihr lernt die ganze Zeit! Und das bedeutet, dass wir beruhigt sein können, dass wir eine sichere Zukunft vor uns haben! Deshalb wünsche ich euch allen, dass ihr nicht stehen bleibt bei dem, was ihr erreicht habt! Alles Gute!“ – begrüßte Elisaweta Graf die Teilnehmer.

Die Gäste erzählten Geschichten aus ihrer Kindheit, die mit ihrer ethnischen Identität, der russlanddeutschen Küche, ihren Hobbys, Träumen und Errungenschaften zu tun haben, und wie sie ihnen geholfen haben, im Leben erfolgreich zu sein. Die Teilnehmer der „Leaderschule“ beteiligten sich aktiv an dem Gespräch und konnten Fragen stellen.

Nelli Artes betonte in ihrer Begrüßungsrede, wie wichtig es ist, jemanden zu haben, zu dem man aufschauen kann: «Wir hatten 2019 auch ein föderales Projekt hier in Nowosibirsk. Da haben wir auch eine Abendveranstaltung mit prominenten Russlanddeutschen – veranstaltet. Ich erinnere mich noch daran, wie ich im Publikum gesessen habe und wie ich für mich gemerkt habe, wie wichtig es ist, dass wir Menschen haben, die für uns ein Vorbild sind. Denkt immer daran, dass ihr diejenigen seid, an denen man sich in Zukunft ein Beispiel nehmen wird!»

Am Abend fand eine Preisverleihung für die Gäste, Partner und Organisatoren statt. Nelli Artes, Vorsitzende des Jugendrings der Russlanddeutschen, erhielt ein Dankschreiben des Kultusministeriums des Gebiets Nowosibirsk für die fruchtbare Zusammenarbeit, für den Beitrag zur Organisation und Durchführung des föderalen Projektes „Lederschuhe JdR“ im Gebiet Nowosibirsk, für die Suche nach jugendgerechten Ansätzen und für die Einbeziehung der Jugend.

Der Abend endete mit „Lieder-Karaoke“ unter der Leitung von Aktivisten des Jugendklubs von Novosibirsk „JugendVitamin“.

Alexander Koch (Kaliningrad): „Das Projekt hat mir die Möglichkeit gegeben, viele wunderbare Menschen kennen zu lernen und nützliches Wissen für mich selbst und für die Arbeit mit dem Jugendklub zu erwerben. Ich habe gelernt, wer ein Leader ist, wie man ein Team richtig motiviert, Aufgaben zu erledigen. Wir wurden sehr gut informiert und aufgeklärt über Projektaktivitäten und Fördermöglichkeiten sowie über mögliche nützliche Neuerungen. Ich hoffe, dass die Arbeit, die wir mit dem Leitfaden für junge Führungskräfte geleistet haben, in Zukunft helfen und die Arbeit erleichtern wird. Die Arbeit der Organisatoren und Referenten ist ausgezeichnet, es wurde viel Arbeit investiert und alles wurde auf höchstem Niveau durchgeführt!“.

Am dritten Tag beschäftigten sich die „Schüler “ zusammen mit ihren Betreuerinnen Aljona Pfetzer und Maria Harvardt weiter mit dem Thema der Gewinnung neuer Teilnehmer und Partner des Jugendklubs. Die Teilnehmer beantworteten die Fragen „Wie sieht ein potenzieller Jugendklubteilnehmer aus?“ und „Wer profitiert von einer Partnerschaft mit uns und warum?“. Die nächste Phase war die selbstständige Arbeit. Mit dem neuen Wissen, das die Teilnehmer von den Referenten erhielten, konnten sie mit der Bearbeitung der erhaltenen Materialien beginnen und den Terminplan des Jugendklubs praktisch fertig stellen.

Im Workshop „Case“ beschäftigten sich die Teilnehmer mit Situationen, die in Jugendklubs auftreten. Zusammen mit Experten aus verschiedenen Bereichen, wie Veranstaltungsorganisation, Management, Medienarbeit und anderen, verbesserten die Jugendlichen ihre Fähigkeiten in den Bereichen Management, Verhandlung und Problemlösung, die für Jugendklubs und Jugendorganisationen relevant sind.

Der Tag endete mit einem informativen Quiz „Neunundvierzig und eins“, bei dem die Projektteilnehmer durch die Beantwortung von Fragen seltene Fakten über die Geschichte, Kultur, Traditionen, Sprache und den Dialekt der Russlanddeutschen erfuhren.

Svetlana Mayer (Masljanino, Gebiet Nowosibirsk): «Die gesamte Organisation war perfekt, was mich sehr beeindruckt hat! Mir haben die Bildungsworkshops von Maria Harvardt gefallen, in denen ich viel Neues und für mich Relevantes gelernt habe. Vielen Dank an Alexandra Derksen für die tollen Deutschblöcke mit Gamification-Elementen! Alle Projekttage vergingen wie im Flug, was bedeutet, dass sie so interessant und produktiv waren».

Am nächsten Tag informierten sich die Teilnehmer gemeinsam mit ihren Beratern über Fördermittel und Projektaktivitäten. Sie erfuhren, nach welchen Kriterien Projekte bewertet werden und warum es notwendig ist, die Wettbewerbsregeln zu beachten. Außerdem sprachen sie über Moderationstechniken und flexible Ansätze zur Durchführung von Projektaktivitäten.

Nachdem die Teilnehmer neue Erkenntnisse gewonnen hatten, machten sie sich an die Fertigstellung des Leitfadens. Später wurden alle Materialien dem Methodiker Kirill Podrjadchikow zur Konsolidierung der Informationen übergeben.

Bei der Zusammenfassung des Projekts teilten die jungen Leaders ihre Eindrücke und Gefühle mit: für einige war es nicht nur wichtig, in einem Team zu arbeiten, sondern auch die Zusammensetzung des Teams täglich zu ändern; einige lernten, kompetent und klar zu schreiben; einige bekamen neue Ideen und Bekanntschaften, die die Aktivitäten des Jugendklubs beeinflussen werden; einige stellten fest, dass sie ohne die Unterstützung professioneller Referenten nicht zurechtgekommen wären.

Der Tag endete mit einer Abschlussfeier. Die Teilnehmer erhielten letzte Anweisungen von den „Lehrkräften“, zeigten ihr Wissen über Musik, Tänze der Völker Russlands, den Lehrplan der Schule und vieles mehr.

Bei der Abschlussfeier der Leaderschuhe gab Nelli Artes den „Absolventen“ eine Anweisung: «Ohne Schwierigkeiten geht nichts. Deshalb wünsche ich euch Mut, Zuversicht, Freundlichkeit und Verantwortung bei allem, was ihr tut».

Während dieser Tage besuchten die Teilnehmer den Klub der Liebhaber der Russlanddeutschen. Die Anfänger lernten mit Alexandra Derksen die traditionelle Küche kennen, überprüften ihr Wissen über russlanddeutsche Feiertage und Dialektwörter und erfuhren etwas über die Eigenschaften eines Leaders auf Deutsch. Die Fortgeschrittenen diskutierten mit Viktoria Wagner über ihre Klubarbeit, erstellten ein Porträt einer Führungspersönlichkeit und lernten, welche Charaktereigenschaften diese haben sollte. Ein weiteres tägliches Ritual waren die Ethnopausen in Form von Spielen und Tänzen, die die Teilnehmer als Form des kulturellen Erfahrungsaustausches mit in ihre Regionen nehmen werden.

Am letzten Tag gab es kreative Workshops unter Anleitung der Teilnehmer. Unter der Anleitung von Swetlana Meyer zeichneten die Teilnehmer Spruchen, und Sofia Changa half allen, bunte Postkarten zu gestalten. Dank der kreativen Arbeit konnte jeder ein selbstgemachtes Souvenir mit nach Hause nehmen. Elisaweta Varfolomeewa teilte ihr Wissen über einfache und komplexe Seeknoten mit allen. Ein wichtiges Ereignis des Tages war auch die Teilnahme am XXII. Festival der nationalen Kulturen „Nowosibirsk – Stadt der Freundschaft“, das dem Tag der nationalen Einheit gewidmet war. Dort halfen die Teilnehmer des Projekts bei der Durchführung eines kreativen ethnokulturellen Workshops zur Herstellung von Puppen in Nationaltracht.

Witalia Lohrer, Vorsitzende der Jugendorganisation der deutschen Jugend Usbekistans: «Als die Einladung zur Teilnahme am Projekt „Leaderschule 2024“ kam, war meine Freude grenzenlos, denn ich wusste bereits, was für tolle Projekte der JdR durchführt. Ich habe so viele Informationen wie möglich aufgesogen und mich aktiv eingebracht, meine Erfahrungen mit den Teilnehmern geteilt und versucht, zu einer produktiven Arbeit beizutragen. All dies wäre nicht möglich gewesen ohne die Arbeit der Projektorganisatoren, die ihre Aufgabe sehr kompetent erfüllt haben. Mein besonderer Dank gilt den Referenten, die alle Aktivitäten durchgeführt haben»!

Das Projekt ist abgeschlossen, aber die Arbeit ist noch nicht zu Ende! Nach ihrer Rückkehr werden die Projektteilnehmer im Rahmen der informativen Webinare weiter an dem Leitfaden arbeiten.

Lidia Mitajewa

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