JdR Regional Digest 01.-15. November 2024

Vom 31. Oktober bis 4. November versammelten sich Leiter und Aktivisten der Jugendklubs und Jugendorganisationen in Nowosibirsk, um eine „Leader“-Ausbildung zu erhalten. Im Rahmen der „Leaderschule“ besuchten die Teilnehmer Informationsblöcke zur Zielsetzung und zum Lebenszyklus eines Jugendklubs, diskutierten Teammotivation und Veranstaltungskalender sowie andere nützliche Themen, deren Materialien in den Leitfaden aufgenommen werden zu einem effektiven Leiter. Zum Programm der Schule gehörten auch Treffen der Klubs für Freunde der deutschen Sprache und lebhafte Abendveranstaltungen.

Am 2. November fand ein strahlender Feiertag im Haus der Völkerfreundschaft „Rodnik“ statt – der Tag der Kultur der Russlanddeutschen. Der Höhepunkt des Abends war das Konzert der Teilnehmer des Kinder- und Jugendprojekts „Ethnokulturelle Sprachtreffen“, das vom 27. Oktober bis 3. November in Nabereschnyje Tschelny stattfand. An sechs Programmtagen machten sich die Projektteilnehmer mit der Sprache, Kultur und Geschichte ihres Volkes vertraut, besuchten Blöcke zu deutscher Sprache, deutschen Volkstänzen, Theater und Ethnomedien und bereiteten unter Anleitung von Mentoren kreative Aufführungen vor.

In mehreren Regionen nahmen junge Russlanddeutsche an Veranstaltungen zum Tag der Völkereinheit teil. Beispielsweise präsentierte der Jugendklub „Jugendblitz“ die Kultur der Russlanddeutschen durch Tanz und Küche am 5. November im College bei der Allrussischen staatlichen Universität der Justiz in St. Petersburg beim Festival der Völker. In Nowosibirsk erzählten Teilnehmer der „Leaderschule von JdR“ den Gästen des Festivals der Nationalkulturen „Nowosibirsk – Stadt der Freundschaft“ über traditionelle Kostüme. Und der Jugendklub „Zukunft 2.0“ nahm an der dem Feiertag gewidmeten Veranstaltung „Nacht der Künste“ teil und veranstaltete Spiele und Workshops.

Vom 1. bis 6. November nahmen die Vertreter von Jugendklubs und Jugendorganisationen aus 5 Regionen Westsibiriens am Projekt „Zwischenregionale ethnokulturelle Sprachtreffen“ teil. In dieser Zeit gelang es den Aktivisten, ihre deutsche Sprache zu verbessern, die historischen Orte von Tomsk kennenzulernen und mehrere berühmte Orte zu besuchen, die Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen zu studieren, viele Lieder zu singen und Volkstänze zu lernen und auch Spezialitäten von Russlanddeutschen zusammen zu backen. Das Projekt endete mit einem Tanzabend, an dem Katharina II. selbst teilnahm.

Vom 7. bis 10. November fand in Moskau ein kulturhistorisches Seminar statt. In diesem Jahr lautete das Thema „Russlanddeutsche in in- und ausländischen Modernisierungsprojekten: Familie, Ethnizität und Raum“. Einer der Abschnitte war der Jugendarbeit gewidmet. Vertreter von Jugendklubs und Jugendorganisationen aus verschiedenen Regionen Russlands präsentierten ihre Berichte über ethnokulturelle Praktiken, ethnografische Expeditionen, die Entwicklung ethnischer und bürgerlicher Identität durch Projektaktivitäten, Formate zur Weitergabe von Volkstraditionen in der Familie und andere relevante Themen.

Vom 7. bis 10. November fand der Regionale Sprachklub für Jugendliche im Intensiv-Format „Wir sprechen Deutsch“ im Familiencamp Sibberry Club statt. Die Aktivisten von Jugendklubs der Region Nowosibirsk sowie Vertreter sprachlicher und ethnokultureller Klubs fanden sich in einem Umfeld wieder, das dem Lernen und der persönlichen Entwicklung förderlich war. Junge Menschen erzählten Geschichten über ihre Familien, diskutierten Biografien berühmter Russlanddeutscher und machten einen historischen Ausflug, beginnend mit der Umsiedlung von Ausländern nach Russland nach dem Manifest Katharinas der Großen. Neben Sprachtreffen besuchten die Teilnehmer eine Vorlesung über Finanzkompetenz, den Workshop zu Projektaktivitäten, Kommunikationstraining und stellten ihre selbst entwickelten Projekte vor.

Die Theatergruppe „Jugendstadt“ beendete ihre Tournee in Armawir und Krasnodar. Anfang November präsentierten die Teilnehmer eine Produktion im Genre des plastischen Theaters, „Bindefaden“, basierend auf dem Buch „Weihnachtsreise“ von Alexander Iwanowitsch Kirsanow in zwei Städten. Die Geschichte erzählt vom Schicksal einer deutschen Familie, die aus Deutschland an die Wolga zog. Das Stück über Hoffnung, Freude, wahre Liebe und die Tatsache, dass wir gemeinsam alle Schwierigkeiten überwinden können, eroberte die Herzen des Publikums.

In Jekaterinburg wurde der Redesprachklub „Sprachcafé“ ins Leben gerufen, an dem neben Aktivisten des Jugendklubs „Glück auf“ alle Interessierten teilnehmen können. Am 9. November fand ein Treffen statt, das der dänischen Lebensart gewidmet war. Die Teilnehmer machten sich mit dem Konzept „Hygge“ vertraut und diskutierten, wie man eine solche Atmosphäre in ihrem Zuhause schaffen kann, erledigten außerdem Assoziationsaufgaben und diskutierten interessante Fragen.

Am 11. November fand das Festival „Weltpaar“ im Haus der Nationalitäten in Iwanowo statt. Die Vertreter mehrerer nationaler und kultureller Autonomien sprachen über ihre Traditionen, präsentierten Gerichte der nationalen Küche und führten kreative Darbietungen auf. Die Kultur der Russlanddeutschen wurde von Aktivisten des Jugendklubs „MARIENTAL“ vorgestellt, das russlanddeutsche Paar lud die Jury mit Strudeln ein, sprach über Sprüche und las ein Gedicht auf Deutsch vor.

Regionaler Jugendring der Russlanddeutschen der Region Kemerowo veranstaltete zusammen mit der katholischen Kirche der Stadt Kemerowo einen faszinierenden Workshop, der den kulinarischen Traditionen der Russlanddeutschen gewidmet war. Die Teilnehmer lernten, wie man Kürbiscremesuppe und Kürbismarmeladenkuchen zubereitet, und Rezepte, die in Familien von Generation zu Generation weitergegeben werden. Im Rahmen des Treffens lernten die Teilnehmer auch neue Wörter auf Deutsch und Polnisch rund um das Thema Ernte.