Im Jahr 2025 wurde der gesamtrussische Schulaufsatzwettbewerb „Meine deutschen Wurzeln“ zum fünften Mal durchgeführt. Der Wettbewerb wurde von der überregionalen gesellschaftlichen Organisation „Jugendring des Russlanddeutschen“ organisiert.

Der Wettbewerb wurde zeitlich auf Jubiläen und Gedenkfeiern abgestimmt, im Jahr 2025 sind dies:
— 260 Jahre seit der Gründung der deutschen Kolonien in Alt Sarepta, Marx, bei St. Petersburg;
— 300 Jahre seit dem Tod von Peter I.;
— 80 Jahre seit dem Ende des Großen Vaterländischen Krieges;
— Jahr des Verteidigers des Vaterlandes in Russland;
— Jubiläen im Zusammenhang mit bekannten russlanddeutschen Persönlichkeiten in den Bereichen Wissenschaft (B.W. Rauschenbach, A.P. Dulson, I.F. Krusenstern, E.H. Lenz), Kunst (J.J. Weber, S.T. Richter, C.G. Fabergé, Gründung und erste Aufführung des Deutschen Theaters in der UdSSR), Literatur (D.I. Fonwisin, O.F. Bergholz, A.A. Blok, A.A. Fet, Z.N. Hippius).
Beim Jubiläumswettbewerb wurde eine neue Alterskategorie hinzugefügt: Teilnehmen konnten Schüler ab der 4. Klasse. Die Teilnehmer waren in zwei Altersgruppen eingeteilt: Schüler der Klassen 4–7 und Schüler der Klassen 8–11 sowie Berufsschüler.
Zu den Themen gehörten drei traditionelle Kategorien:
„Die Geschichte meiner Familie“,
„Ein Familienrelikt“ und
„Die Folklore meiner Familie“.
Zudem konnten die Teilnehmer in Sonderkategorien schreiben:
– „Ich bin stolz auf meinen Vorfahren“
– „Meine Zukunft in der Vergangenheit“
– „Kultur durch die Jahrhunderte“
Die Einreichungsfrist lief vom 17. Februar bis zum 20. April. Es gab Beiträge nicht nur aus Russland, sondern auch aus Kasachstan. Die aktivsten Regionen waren der Altai und das Gebiet Orenburg. Die meisten Einsendungen gab es in der Kategorie „Kultur durch die Jahrhunderte“ – ein Drittel der Arbeiten behandelte dieses Thema.
Die Bewertung der Aufsätze erfolgte nach neuen Kriterien, wobei der Fokus stärker auf Inhalt und Engagement der Teilnehmer lag. Zu den Bewertungskriterien gehörten technische Anforderungen, Struktur, Inhalt, zusätzliche Materialien und die Verwendung der deutschen Sprache.
“In diesem Jahr haben das Projektteam und ich Mentoren eingeführt, die den Teilnehmern in der Anfangsphase bei ihren Arbeiten halfen, Tipps gaben und die Tiefe der Aufsätze förderten. Es gab zwar nicht viele solcher Arbeiten, aber die Erfahrung war positiv, da sie das Potenzial der jungen Forscher zusätzlich entfaltete. Der Wettbewerb war in diesem Jahr herzlicher: Wir haben auf überflüssigen Formalismus verzichtet und den Teilnehmern in alten wie neuen Kategorien die Möglichkeit gegeben, die Seele ihrer Arbeiten zu zeigen. Das hat einmal mehr bestätigt, dass der Inhalt wichtiger ist als die Verpackung. Ich wünsche den Teilnehmern des nächsten, bereits sechsten Wettbewerbs, sich frühzeitig an die Mentoren zu wenden, um ihre Arbeit aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten ;)“, teilt Alexej Buller, Jurymitglied und Vorstandsmitglied des Jugendrings der Russlanddeutschen, mit.
In der ersten Altersgruppe (Klassen 4–7) wurden die Ergebnisse anhand der schriftlichen Arbeiten und Präsentationen der Teilnehmer ermittelt. Die älteren Schüler und Berufsschüler präsentierten ihre Aufsätze am 2. Juni im Finale per Zoom-Konferenz vor einer Expertenjury und Publikum.
Mit Freude und Stolz präsentieren wir die Ergebnisse!

Altersgruppe 1:
1. Platz — Konstantin Sabot, Tschjornoje, Region Solikamsk (Betreuerin: Anna Mitrakowa)
2. Platz — Darina Neverowa, Ustjatskoje, Region Altai (Betreuerin: Jelena Tschernikowa)
3. Platz — Wiktorija Gorwat, Syktywkar (Betreuerin: Julija Podorowa)
Altersgruppe 2:
3. Platz — Sofija Wagenleitner, Orenburg (Betreuerin: Anastassija Malyschewa)

Altersgruppe 2:
1. Platz — Sofija Lider, Masalskij, Region Altai (Betreuerin: Larissa Kunina)
2. Platz — Alexandra Koschewnikowa, Orlowo, Region Altai (Betreuerin: Tatjana Tjutjunnikowa)

Altersgruppe 1:
1. Platz — Sofja Tschudakowa, St. Petersburg
Altersgruppe 2:
1. Platz — Kira Miller, Neudatschino, Nowosibirsker Gebiet, (Betreuer: Iwan Pankraz)
„Bereits zu Beginn des Jahres habe ich überlegt, welchen Mitgliedern des Jugendclubs ich die Teilnahme am Wettbewerb vorschlagen könnte. Mit jeder Schülerin besprachen wir den Arbeitsplan, wählten eine historische Persönlichkeit aus und analysierten deren Lebensweg. Dann begannen sie sofort mit dem Schreiben. Die Arbeit mit den jüngeren Schülerinnen war wohl die verantwortungsvollste Aufgabe. Ich musste ihnen beibringen, wie man Informationen findet, sie auswertet und schließlich einen reflektierenden Aufsatz verfasst. Besonders hervorzuheben ist die Arbeit einer Teilnehmerin über ihre Familie. Wie eine professionelle Interviewerin befragte sie ihre Großeltern, sammelte Fotos und verband alles zu einer eindrucksvollen Erinnerungssammlung. Mit den älteren Clubmitgliedern entschieden wir uns für lokale Persönlichkeiten – schließlich ist es eine wichtige Aufgabe unseres Clubs, über die Russlanddeutschen in der Region Orenburg zu berichten. Wir bereiteten uns intensiv auf die Online-Phase vor: Wir probten die Präsentationen und übten Antworten auf mögliche Fragen. Die Freude der Mädchen war riesig, als sie hörten, dass sie zu den Gewinnern gehörten! Mit jeder Teilnehmerin vereinbarte ich eine erneute Teilnahme im nächsten Jahr. Ich hoffe, wir werden noch mehr sein und dann noch mehr Arbeiten auf Deutsch verfassen können“, erzählte Anastassija Malyschewa aus Orenburg, die betreuende Lehrkraft.

Altersgruppe 1:
1. Platz — Xenija Ossipowa, Halbstadt, Region Altai (Betreuerin: Tatjana Galkina)
Altersgruppe 2:
1. Platz — Alexej Miller, Tabuny, Region Altai (Betreuerin: Jelena Dsjuba)

Altersgruppe 1:
1. Platz — Anna Emgrunt, Orenburg (Betreuerin: Anastassija Malyschewa)
2. Platz — Lew Galauddin, Kasan (Betreuerin: Suchra Jachina)
Altersgruppe 2:
1. Platz — Jelisaweta Gorizyna (Betreuerin: Jelena Timofejewa)
2. Platz — Marija Romanowa, Kasan (Betreuerin: Marta Galizkaja)
3. Platz — Angelina Chassanowa, Orenburg (Betreuerin: Anastassija Malyschewa)
3. Platz — Alissa Sytschewa, Orenburg (Betreuerin: Anastassija Malyschewa)
Nelli Artes, Vorsitzende des Jugendrings der Russlanddeutschen, Jurymitglied:
«Zum Abschluss unseres Aufsatzwettbewerbs ‚Meine deutschen Wurzeln‘ möchte ich allen Teilnehmern meinen aufrichtigen Dank für ihr Interesse und ihr Engagement aussprechen. Wir haben mit Freude die Arbeiten der Schüler und Berufsschüler gelesen, die nicht nur individuelle Geschichten, sondern auch das gemeinsame kulturelle Erbe der Russlanddeutschen in Russland widerspiegelten. Der Wettbewerb, der an zahlreiche bedeutende Jubiläen des Jahres 2025 anknüpfte, ermöglichte uns einen tiefen Einblick in die Geschichte und zeigte, wie wichtig die Verbindung zwischen den Generationen für unsere Identität ist. Die Aufsätze enthielten faszinierende Geschichten, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden, sowie die Liebe und den Respekt, den die Teilnehmer ihren Vorfahren entgegenbringen. Sie gaben den jungen Menschen die Möglichkeit, nicht nur über ihre Vergangenheit zu berichten, sondern auch über eine Zukunft nachzudenken, die auf den Werten und Erfahrungen ihrer Ahnen aufbaut. Doch die Arbeit endet hier nicht – wir planen, den Wettbewerb weiterzuentwickeln, mehr Teilnehmer zu gewinnen und die Themenvielfalt zu erweitern, um das Projekt noch attraktiver zu gestalten!»
Das Organisationsteam gratuliert den Gewinnern und bedankt sich bei allen Teilnehmern für ihr Interesse am Wettbewerb!